Auf der Suche nach der geeigneten Transportoption für zusätzliches Gepäck oder sperrige Gegenstände stolpert man oft über die beiden unterschiedlichen Systeme an Gepäckboxen.
Alle Hersteller versprechen zusätzlichen Platz bei maximaler Flexibilität, die sichere Montage und eine einfache Demontage. Doch wie sieht der Praxischeck aus und für wen eignet sich welches Transportsystem?
Wir geben einen Überblick. Doch zunächst möchten wir die beiden Systeme auf einfache Weise erklären.
Was ist eine Dachbox?
Einfach gesagt ist eine Dachbox ein flacher, länglicher Kasten meist aus Kunststoff ,
der mittels eines Trägersystems auf dem Dach Ihres Kfz befestigt wird.
Die Dachbox besteht aus zwei Teilen, der Wanne und dem Deckel, welche über ein Scharnier miteinander verbunden sind. Der so entstandene Stauraum lässt sich für den Transport von zusätzlichem Gepäck oder sperrigen Gegenständen nutzen.
Eine Alternative zur Dachbox ist die Heckbox.
Was ist eine Heckbox?
Eine Heckbox ist, ähnlich wie die Dachbox, ein Kasten für den Transport von Gepäck oder sonstigen Gegenständen. Neben den herkömmlichen Heckboxen aus Kunststoff und Metall gibt es auch besondere Ausführungen aus Textil, welche faltbar und damit einfacher zu verstauen sind.
Die meisten Heckbox-Systeme werden mittels eines Anhängerkupplungs-Lastenträgers direkt auf dem Kugelkopf der Anhängerkupplung befestigt. Andere Hersteller greifen zur Befestigung auf einen Fahrradträger als Plattform zurück.
Einige Heckbox-Modelle können auch direkt an der Heckklappe angebracht werden. Damit sind sie auch für Fahrzeuge ohne Anhängerkupplung nutzbar. Oftmals sieht man diese Modelle an Kleinbussen oder in abgewandelter Bauweise als Heckboxen für Wohnmobile.
Was ist der Unterschied zwischen Dachbox, Dachkoffer oder Jetbag?
Häufig findet man verschiedene Bezeichnungen für ein- und dieselbe Sache. Ob Jetbag, Dachkoffer, Gepäckboxen oder Dachcontainer – sie meinen alle die Dachbox, die über ein Trägersystem auf dem Autodach befestigt wird.
Mancherorts ist noch der Begriff „Jetbag“ als Synonym für Dachboxen bekannt, da der ursprünglich deutsche Hersteller ab Mitte der siebziger bis Ende der neunziger Jahre einer der führenden Hersteller seiner Art war, bevor er vom schwedischen Hersteller Thule aufgekauft wurde.
Heckbox, Heckkoffer oder Pritschenbox – was ist der Unterschied?
Auch bei der Heckbox gibt es verschiedene Bezeichnungen. Wie bereits oben erwähnt bestehen die wesentlichen Unterschiede allein in puncto Montage am Fahrzeug und möglichen Unterschieden in der Handhabung, beispielsweise beim Zugang zum Kofferraum.
Lediglich die sogenannte Pritschenbox ist nicht mit der Heckbox zu verwechseln. Pritschenboxen wurden speziell für Pritschen- bzw. Doppelkabine-Fahrzeuge entwickelt und haben damit eine andere Bauweise für die speziellen Anforderungen dieser Fahrzeugtypen, da sie auf der Ladefläche der Fahrzeuge montiert werden.
Dachbox oder Heckbox – was ist besser?
Was sind die Vorteile einer Dachbox?
Die Dachbox lässt sich auf fast allen PKW-Modellen einsetzen
Ganz gleich, ob Ihr Fahrzeug bereits eine integrierte Dachreling besitzt oder Sie den Grundträger über spezielle Aufnahmepunkte oder mittels Klemmbacken befestigen: Eine Dachbox lässt sich auf fast allen Fahrzeugen montieren. Im Gegensatz zu den gängigsten Heckbox-Systemen: Diese setzen eine Anhängerkupplung zur Befestigung des Grundträgers voraus.
Die Dachbox wirkt sich nicht negativ auf die Gesamtbreite oder Länge Ihres Fahrzeuges aus
Mit einer Dachbox überschreiten Sie in der Regel nicht die Fahrzeuglänge und -breite. Dadurch hat sie keine negativen Auswirkungen beim Rangieren, zum Beispiel beim Rückwärtsfahren oder Einparken.
Durch die Dachbox „bleibt das Heck frei“
Ein Vorteil der Dachbox ist, dass Sie zusätzlich Platz für einen Fahrradträger am Heck haben.
Benutzen Sie nur eine Dachbox, müssen Sie auch kein zusätzliches Nummernschild anbringen, wie es fast immer bei der Heckbox bzw. dem Heckbox-Trägersystem vorgeschrieben ist.
Darüber hinaus sind nicht alle Heckbox-Systeme klappbar, in diesen Fällen wird der Zugang zum Kofferraum erschwert
Dachboxen eigenen sich zumeist besser für lange, sperrige Gegenstände
Längliche Gegenstände wie z. B. Skier oder Snowboards sind erfahrungsgemäß in einer Dachbox besser aufgehoben, da diese im Vergleich zur Heckbox fast immer länger ist. Die Länge der Heckboxen ist hingegen abhängig von der Fahrzeugbreite. Deswegen eignen sich die meisten Heckboxen nicht für den Transport länglicher Gegenstände, sie sind eher auf kompaktes Gepäck ausgelegt.
Auch bieten die Dachboxen meistens mehr Volumen: Während das Volumen von Heckboxen beim Großteil der Hersteller zwischen 195 und 300 l variiert, bieten große Dachboxen mittlerweile über 600 l Fassungsvermögen.
Was sind die Vorteile einer Heckbox?
Die Heckbox ist kompakter
Heckboxen erweitern das Volumen des Kofferraums und eigenen sich besonders für die Mitnahme von kompaktem Gepäck. Dabei sind auch niedrige Decken im Parkhaus oder in Hotelgaragen kein Hindernis.
Ein weiterer Vorteil: Heckboxen nehmen in der Regel weniger Lagerraum in Anspruch.
Der Zugang zur Heckbox ist leichter
Die klassischen Dachboxen vergrößern die Fahrzeughöhe, was vor allem bei höheren Fahrzeugen den Zugang schwierig macht. Heckboxen sind bei höheren Fahrzeugen deswegen meist leichter zugänglich.
Heckboxen nutzen Fahrradträger-System
Einige Heckboxen-Hersteller bieten eine Kombination aus Heckbox und Fahrradträger an. Dabei wird die Heckbox auf dem Fahrradträger montiert.
Das macht einen zusätzlichen Grundträger für die Heckbox überflüssig. Allerdings ist dann meist nur noch Platz für maximal ein Fahrrad auf dem Fahrrad-Heckträger.
Heckboxen haben geringeren Luftwiderstand
Während eine Dachbox für einen höheren Schwerpunkt und Luftwiderstand sorgt, ist es durchaus möglich, dass eine Heckbox geringere Auswirkungen auf das Fahrverhalten und den Energieverbrauch des Fahrzeugs hat.
Wichtiger Hinweis:
Dachboxen und Heckboxen haben gemein, dass Sie die Herstellerangaben Ihres Fahrzeuges beachten müssen.
Bei der Dachbox ist die maximale Dachlast des Fahrzeugdaches maßgeblich. Bei der Heckbox darf die Stützlast der Anhängerkupplung nicht überschritten werden.
Darüber hinaus sind die Herstellerangaben zur empfohlenen Höchstgeschwindigkeit zu beachten.